Beginnen möchte ich hier mit dem Fragenkatalog von Verdi.
1. Frage:
Ist
ein neues Wohngebiet notwendig? Und für welche Maßnahmen setzen Sie
sich ein, damit auch zukünftig Menschen in Frankfurt in bezahlbaren Wohnungen leben können?
sich ein, damit auch zukünftig Menschen in Frankfurt in bezahlbaren Wohnungen leben können?
Antwort:
Aus meiner heutigen Sicht ein neuer Stadtteil
(noch) nicht notwendig. Wenn man bedenkt, dass es gut 10 bis 20 Jahre dauern
wird, bis dort die ersten Wohnungen bezogen werden könnten; eine viel zu lange
Zeit. Frankfurt braucht jetzt bezahlbaren Wohnraum. Es gibt in Frankfurt noch
viele ungenutzte Flächen innerhalb der Stadt, die zu Zwecken des Wohnungsbaus
genutzt werden könnten. Hier sollte zunächst eine Ist-Stand-Ermittlung
stattfinden, bevor man sich Gedanken um Wandlung von Ackerland macht. Es gibt
noch einige andere Alternativen, die aus meiner Sicht noch nicht umfänglich
untersucht wurden. Mit einem neuen Stadtteil, nach Muster des Riedbergs, lässt
sich zudem kein bezahlbarer Wohnraum schaffen. Für die Sozialverträglichkeit
bedarf es einer gesellschaftlichen Durchmischung. Dann muss sich die
Frankfurter Stadtpolitik die Frage stellen, wie weit und wie schnell soll
Frankfurt wachsen? Hier muss eine Matrix für die Zukunft erstellt werden, wie
man mit diesem Wachstum in Frankfurt umgeht. Ein bindender Bedarfs- und
Entwicklungsplan, in Sachen Wohnungsbau. Und zu Letzt, wie sollen die Einwohner
Frankfurts verkehrstechnisch in der Zukunft bewegt werden?
2. Frage:
Welche
Rolle soll in Ihren Augen ein kommunales Wohnungsunternehmen übernehmen, um die
Wohnungsnot zu lindern und Menschen mit bezahlbarem Wohnraum zu versorgen?
Kann ein wirtschaftliches und
marktorientiertes Unternehmen überhaupt bezahlbaren Wohnraum generieren? Oder
legt hier nicht vielmehr die Gesetzmäßigkeit der Nachfrage, auch bei einem
städtischen Unternehmen, den Preis fest? Hier muss die Verantwortung und Aufsicht
für die Grundversorgung wieder vollumfänglich in die kommunale Hand.
Aufgeblähte Geschäftsführungen und Verwaltungen in Unternehmen tragen nicht
unbedingt zur Sozialverträglichkeit bei. Genossenschaften wären ein weiteres
Mittel, den Wohnungsbau wieder in Richtung Bezahlbarkeit zu bringen. Systembau
und Standardisierung sind weitere Mittel zur Kostensenkung. Bezahlbarer
Wohnraum kann kein Vier-Sterne-Bauwerk sein, bei dem sich vielleicht noch ein
Architekt verwirklicht hat. Wenn sich das kommunale Wohnungsunternehmen auf die
Kostendeckung und nicht auf die Gewinnoptimierung einlassen kann und darf,
durchaus ein gangbarer Weg. Wenn genügend „Low-Budget-Wohnungen“ auf dem Markt
etabliert werden könnten, kann dies auch eine den Markt regulierende Größe werden.
Zudem müssen neue Wohnmodelle untersucht werden. Der Einstieg in die eigene
Wohnung im Niedrigpreissegment und der Umstieg im Laufe des Berufslebens.
Ebenso wie ein Modell der Eigentumsübertragung von „Sozialwohnungen“, als
Absicherung für das Alter, können einen Chance für die Zukunft sein.
3. Frage:
Wie
wollen Sie den Familien helfen?
Zunächst muss eine „Altlast“ noch
abgearbeitet werden, die Errichtung von ausreichenden Betreuungsplätzen. Eine
Maßgabe aus der Vergangenheit, die bis heute noch nicht abgeschlossen ist. Da
diese Betreuungsplätze natürlich möglichst lokal am Wohnort der Familien sein
sollten, eine schier unlösbare Herausforderung. Zum einen das begrenzte
Raumangebot für Betreuungsstellen, zum anderen auch die begrenzte Zahl an
Personal für diese Aufgabe. Die Anmietung von Räumlichkeiten scheint hier die
flexibelste Variante zu sein, Betreuungsplätze zu schaffen. Die Freien Wähler
haben sich auf dem Gebiet der frühkindlichen Betreuung ja in der Vergangenheit
sehr rührig gezeigt. In einer weiteren Stufe muss nun die Schulkinderbetreuung
vorangetrieben werden. Hier bietet sich eine Mischform aus Ganztagsschule und
Betreuung an. Die entsprechende Betreuungsform sollte in enger Zusammenarbeit
mit den Eltern konfiguriert werden und sich an den Bedürfnissen der Kinder
orientieren. Auch die Installation von Fahrdiensten zu zentralen
Betreuungsstellen könnten Möglichkeiten sein, flexibel auf den Bedarf reagieren
zu können. Bei der finanziellen Beteiligung befürworte ich ein Solidarprinzip.
Die Einkommensabhängige Beteiligung an den Aufwandskosten könnte eine Idee
sein, einkommensschwache Familien zu entlasten, ohne dass das ganze System zu
einem Selbstbedienungsladen wird.
4. Frage:
Wie
soll es mit dem ÖPNV für Frankfurt weitergehen?
Der Wunsch nach einem möglichst kostenfreien
ÖPNV ist sehr lobens- und erstrebenswert. Doch das System muss irgendwie
finanziert werden. Und in Zeiten knapper Kassen eine besondere Herausforderung.
Wie auch im Wohnungsbau, wurde auch beim ÖPNV der Gang in die marktwirtschaftlichen
Unternehmensmodelle in der Vergangenheit befürwortet. Eine Subvention mit
öffentlichen Mitteln, sofern sie denn verfügbar sind, halte ich für
ausgeschlossen. Um die Einnahmen des ÖPNV mit dessen Ausgaben deckungsgleich zu
bekommen, bedarf es der Generierung von Einnahmen. Dies könnte durch eine
Steigerung der Attraktivität (mehr zahlende Fahrgäste) erreicht werden. Zwei
Fliegen mit einer Klappe könnte man hier durch die Reform des
Park-and-Ride-Gedanken generieren. Parkhäuser an den Stadträndern mit
ÖPNV-Anschluss und einem Tagesticket inkludiert, würde die Unattraktivität des
Autoverkehrs in eine gute Richtung lenken. Ein weiterer Kritikpunkt ist die
Tatsache, dass das Verkehrswegenetz in der Innenstadt von Frankfurt, an seine
Grenzen gekommen ist. Wurde der innerstädtische Untergrund vor fünfzig Jahren
geplant, sind hier die Auslastungsmöglichkeiten nahezu erschöpft. Auch
Alternativrouten und Regionaltangenten sind bis zu deren erkennbarem Beginn
nicht mehr bedarfsgerecht. Doch um in die Zukunft planen zu können, bedarf es
einer verbindlichen Matrix, wie groß Frankfurt werden soll. Hier muss sich die
Stadtpolitik schnellstens positionieren. Wenn wir in zwanzig Jahren die
Millionengrenze erreichen wollen, dann muss die Million Frankfurter auch befördert
werden.
5. Frage:
Wird Frankfurt auch künftig
ein kommunales Krankenhaus haben und welche
Unterstützung können Sie sich vorstellen, damit das Höchster Klinikum auch zukünftig in Öffentlicher Hand, in Tarifbindung und Ausbildungsverantwortung bleibt?
Unterstützung können Sie sich vorstellen, damit das Höchster Klinikum auch zukünftig in Öffentlicher Hand, in Tarifbindung und Ausbildungsverantwortung bleibt?
Wie auch beim sozialen Wohnungsbau, dem
öffentlichen Personennahverkehr, der Wasserversorgung und der Stromversorgung,
bin ich der Meinung, dass diese Aufgaben einer Grundsicherung durch die Kommune
unterliegen. Werden hier wirtschaftliche Interessen, wie eine
Gewinnoptimierung, als Messlatte angelegt, so besteht die Gefahr, dass am Ende
der Nutznießer, der Bürger, sich das System nicht mehr leisten kann. Die
Kliniken in Frankfurt-Höchst müssen in städtischer Hand bleiben. Kooperationen
mit anderen Leistungserbringern sind sinnvoll und aus Spar-Politischer Sicht
ein absolutes Muss. Ebenso die Bindung an Tarifverträge.
6. Frage:
Wie wollen Sie dem
Fachkräftemangel begegnen?
Die Stadt Frankfurt kann hier nur
Hilfestellung geben. Hier sollte der Fokus wieder auf das mittelständische
Unternehmen gelegt werden. Auch hier bieten sich Kooperationen mit dem Umland
an. Den Profit allerdings, aus der Ausbildung qualifizierter Fachkräfte, hat
die Wirtschaft, die sich hier wieder stärker ihrer sozialen Verantwortung bewusst
werden muss. Hier sind aber eben auch wieder normative Regelungen nötig, die
eine Stadt nicht regeln kann.
7. Frage:
Welches
Personalentwicklungs- und Ausbildungskonzept vertreten Sie für die
Weiterentwicklung des „Stadtkonzerns Frankfurt“ damit es auch zukünftig ausreichend gut ausgebildete Fachkräfte in den Kommunalen Leistungsbereichen gibt?
Weiterentwicklung des „Stadtkonzerns Frankfurt“ damit es auch zukünftig ausreichend gut ausgebildete Fachkräfte in den Kommunalen Leistungsbereichen gibt?
Eine Verwaltung lebt von gewachsenen
Strukturen. Internen personellen Vernetzungen und sozialen Kontakten. Diesen
Punkten kommt die Stadt Frankfurt am Main seit vielen Jahren durch eine eigene
hochqualifizierte Fachkräfteausbildung nach. Ein Manko ist, dass sich die
Personalgewinnung eher an einem hohen Bildungsstand der Auszubildenden
orientiert. Hier sollte die Stadt Frankfurt, wie auch die Wirtschaft, wieder
ein Augenmerk auf Menschen mit einfacheren Bildungsabschlüssen legen, sich
breiter aufstellen. Gerade hier kann die Stadt Frankfurt am Main ihrer sozialen
Vorbildfunktion gerecht werden, Menschen mit einfachem Bildungsniveau eine
Entwicklungschance zu geben. Auch hat die Verwaltung noch Potential in der
Unterstützung bei der Weiterentwicklung der eigenen Mitarbeiter. Hier sollte
ein großzügiger Fokus gelegt werden, langjährige, erfahrene Mitarbeiter, die
aus der Basisebene in die Führungsebene aufsteigen können, zu motivieren und zu
fördern. Auch muss die Stadt Frankfurt am Main mehr Transparenz in ihre Arbeit
bringen. Prozesse, die über Jahre am Leben gehalten werden, frustrieren
Mitarbeiter und Antragsteller. Und gerade hier fühlen sich die Bürger oft alleine
gelassen.
8. Frage:
Wie stehen Sie zur
konsequenten Anwendung sozialer Kriterien bei öffentlichen Ausschreibungen der Stadt, sowie der Eigenbetriebe und im „Konzern Stadt
Frankfurt“?
Die Vergabeordnung, die für eine Kommune
bindend ist, wurde einst geschaffen, um Transparenz zu schaffen und Korruption
zu verhindern. Dies wurde zum Teil erreicht, ist aber aus meiner Sicht wieder
nur eine Symptombekämpfung, statt einer Ursachenbekämpfung. Wohin eine solche
Verordnung führen kann, sieht man deutlich am neuen Berliner Flughafen. Ich
selbst bin neben einer Europäisierung allerdings eher für eine regionale
Förderung. Andere Länder verfolgen mit solchen Verordnungen einen ganz anderen
Weg, den Weg des Wettbewerbs. Nicht das billigste Angebot erhält den Zuschlag,
sondern das Drittgünstigste. Hier fallen Preisabsprachen und speziell auf
Bieter zugeschnittene Ausschreibungen nicht so sehr ins Gewicht und bieten die
gleiche Transparenz. Letztendlich sollte allerdings eine Kommune ihrer
regionalen und mittelständischen Förderung nachkommen dürfen. Eine Staffelung
der Ausschreibungsgrenzen wäre vielleicht ein probates Mittel, Kosten zu senken
und Effizienz zu steigern. Kommunen in einem Bundesland schreiben landesweit
aus; Bundesländer bundesweit; die Bundesrepublik europaweit. So könnte der
Ausschreibungswahn eingedämmt werden und jeder bekommt trotzdem noch etwas vom
Kuchen ab.
9.
Frage:
Wie stehen Sie zur
öffentlichen, kommunalen Daseinsvorsorge?
Sollten Bereiche wie
öffentlicher Nahverkehr, Ver- und Entsorgung, Erziehung und Bildung, Kultur und
öffentlicher Wohnungsbau in kommunaler Hand bleiben?
Alle benannten Grundversorgungsbereiche
sollten aus meiner Sicht in kommunaler Hand bleiben. Eine Kommune ist gegenüber
seinen Bürgern zur Kostendeckung seiner Leistungen verpflichtet, nicht zur
Gewinnerzielung. Ein Unternehmen, welches anderen Maßgaben unterliegt, wird nie
ein gemeinnütziges Ziel erreichen können. Schaut man sich in der Stadt
Frankfurt die Zahl der Eigenbetriebe und städtischen Gesellschaften an, stellt
sich die Frage, was der Bürger von all den Geschäftsführern und Vorständen
erwarten kann und welchen Vorteil der Bürger durch diese Privatisierung der
Bereiche hat? Und hier stelle ich eine weitere Frage, was kann ein städtisches
Unternehmen, was eine öffentliche Verwaltung nicht kann? Im Gegenzug muss
natürlich eine Verwaltung Transparenz gegenüber seiner Bürger üben. Der Bürger
darf gerne erfahren, welche Bürgerleistung zu welchem Preis verwirklicht wird.
„Was kostet Frankfurt?“ sollte für eine Bürger-Verwaltung selbstverständlich sein. Dazu gehören
natürlich auch die Personalkosten! Mit einer solchen Offenheit könnte auch die
Akzeptanz der Stadtpolitik wieder näher an den Bürger rücken. Eine
Zersplitterung kommunaler Aufgaben, an dessen Ende das Risiko weiterhin beim
Steuerzahler bleibt, macht keinen Sinn.
10. Frage:
Einen hohen Wert bietet
Frankfurt als Metropolregion mit ihren hochkarätigen
kommunalen Kultureinrichtungen. Welches Konzept zur Weiterentwicklung der Frankfurter Kultur stellen Sie sich vor?
kommunalen Kultureinrichtungen. Welches Konzept zur Weiterentwicklung der Frankfurter Kultur stellen Sie sich vor?
Frankfurt erlebt im Moment in Sachen
Kommunikation und dem Miteinander einen sehr positiven Schub. Dies gilt es zu
bewahren. Das Kapital einer Stadt sind seine Bürger. Einen ganz großen sozialen
und facettenreichen Anteil haben die Vereine und das Ehrenamt. Hier kann die
Stadt mit ganz einfachen Mitteln überdurchschnittliches Engagement
unterstützen. Die Vereine dürfen sich in einer Stadt nicht alleine gelassen
fühlen. Auch eine Belebung der Vereinsringe, als Dachverband der Vereine können
durch die Stadt Frankfurt am Main gefördert werden. Überhaupt ist das Ehrenamt
eine wichtige, wenn nicht die wichtigste Säule in der Gesellschaft. Hier ist
mit Sicherheit noch jede Menge Potential für die Stadt Frankfurt. Weitere gute
Kommunikationszonen sind derzeit die Wochenmärkte im Stadtgebiet. Auch hier
bietet sich noch Potential der regionalen Wirtschaftsförderung und der
Bürgerkommunikation. Wichtig ist mir hier allerdings auch die Mitnahme des
Umlandes. Frankfurt den Frankfurtern wäre zu klein gedacht. Ich bin ein
Sympathisant einer Rhein-Main-Region. Frankfurt bietet Möglichkeiten, die im
Umland schwer möglich sind. Umgekehrt kann Frankfurt auch durch das Umland eine
Menge Lebenswertes dazu gewinnen.
11. Frage:
Wie halten Sie es mit der
Tarifbindung in kommunalen Unternehmen und wie
stehen Sie zur konsequenten Einhaltung des Frankfurter Stadtverordnetenbeschlusses der Tariftreue bei der Leistungserbringung durch soziale Vereine bzw. kommunaler Tochterunternehmen?
stehen Sie zur konsequenten Einhaltung des Frankfurter Stadtverordnetenbeschlusses der Tariftreue bei der Leistungserbringung durch soziale Vereine bzw. kommunaler Tochterunternehmen?
Frankfurt hat sich aus meiner Sicht in der Vergangenheit
keinen guten Ruf mit dem Ausscheren aus „Sozialgemeinschaften“ gemacht. Hier
ist eine Rückkehr zu den etablierten Solidargemeinschaften und
Tarifvereinbarungen geboten. Schon aus Vorbildfunktion der Wirtschaft
gegenüber. Ebenso natürlich auch bei Unternehmen der Stadt Frankfurt, sofern
hier eine Einflussnahme möglich ist. Die Stadt Frankfurt am Main muss sich aus
hessischer Sicht wieder mehr solidarisch gegenüber anderer Kommunen und
Menschen auf- und darstellen. Ein Miteinander statt Gegeneinander muss, gerade
auch in Zeiten knapper Kassen, oberstes Gebot sein. Die Einhaltung von
Tarifstandards als Mindestmaß der Arbeitsentlohnung sind daher ein absolutes
Muss!
12. Frage:
Frankfurt wächst. Es gibt
ein Investitionsprogramm zur Sanierung, Modernisierung und Bau von Schulen in
Frankfurt. Gleichzeitig fehlen Grundstücke. Wie wollen Sie das Problem lösen?
Der Mangel an Grundstücken ist eine Spätfolge
des Verkaufs von „Tafelsilber“. Dieser Umstand ist nicht mehr umkehrbar. In der
heutigen Zeit ist auch der Rückerwerb nicht mehr finanzierbar. Daher muss man
mit dem Bestand auskommen. Bei Neubaugebieten lässt sich eine neue Schule, ein
neuer Kindergarten, neue soziale Einrichtungen noch einigermaßen realisieren.
Doch in Bereichen, in denen nach verdichtet wird, ist dies eben nicht mehr so
einfach möglich. Um kostengünstigen und bedarfsorientierten Schulbau zu
betreiben, bedarf es eines Systembaus. Und dies möglichst landeseinheitlich,
besser sogar bundeseinheitlich. Sicher sind Immobilien, die aus einem
Architekturwettbewerb entsprungen sind schön anzusehen, doch bei solchen
Zweckbauten geht es, wie in der Namensgebung zu erkennen ist, um den Zweck.
Solche systemischen Zweckbauten gewinnen vielleicht keinen Architekturpreis,
doch sie könnten ihren Zweck erfüllen. Erweiterbar oder, bei einem
demografischen Wandel, einfach zu verkleinern. Und, eine kostengünstigere
Variante, statt Individualbauten. Es mag zwar werbewirksam sein, das schönste,
energiesparendste Schulgebäude in seiner Stadt stehen zu haben, doch wenn dies
in ein paar Jahren am Bedarf vorbei geht, haben andere die Suppe auszulöffeln.
Gerade die Entwicklung auf dem Baustoffmarkt, die technische Weiterentwicklung,
die Dynamik in der Bevölkerung, erlauben hier keine Planung mehr auf hundert Jahre
im Voraus. Flexible Bebauung, die schnell und einfach an die Bedürfnisse
angepasst werden kann, wäre aus meiner Sicht eine zukunftsorientierte und
vernünftige Schulbaupolitik, die auch auf bisherigem Grund und Boden realisiert
werden können.
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