Montag, 10. Juli 2017

Die Lust an feiger Gewalt


Der Horror-Gipfel von Hamburg ist vorbei.

Das große Aufräumen hat begonnen oder ist auch schon teilweise abgeschlossen.

Bis alle Spuren beseitigt sein werden, wird es noch eine Weile dauern.

Was noch kurz bleibt, ist die weitläufige Empörung über die erlebte Gewalt und den angerichteten Schaden, den „der schwarze Block“ hinterlassen hat.
Sehr schnell wurden im Netz Erklärungen für den ganzen Irrsinn gefunden.
Linksextreme Faschisten waren die Verursacher.
Aber woher wissen die Analyse-Experten das?
Ich habe jedenfalls keine politische Botschaft in dem ganzen Armagedon finden können.
Zugegeben, die linkslastigen Politsympatisanten haben vielleicht das größte Verständnis für die erlebten Gewaltexzesse aufgebracht.
Insofern könnte man hier eine gewisse Affinität unterstellen.
Aber die „Vermummten“ haben aus meiner Sicht keine wirkliche Botschaft verkörpert.
Daher ist für mich die Erklärung des Innenministers am plausibelsten,
dass diese „vermummten Terroristen“ nur die Gewalt im Sinn hatten.
 
Doch wir suchen immer noch nach Erklärungen, wer so etwas tut und vor allem wollen wir wissen warum.
Wir wollen es verstehen können.
Auch wenn wir das Ganze zu tiefst verachten.

Kann es sein, dass das in Hamburg erlebte, die dort agierenden Terroristen,
der Bodensatz unserer Gesellschaft ist?
 
Rücksichtslosigkeit, Respektlosigkeit und Egoismus verbreiten sich ja gesellschaftlich auf unserer Erde wie ein Waldbrand.
Sind es Kinder, denen gesellschaftliche Werte nie in ihrer Erziehung beigebracht wurden?
Junge Erwachsene, deren ADHS nie richtig behandelt wurde?
Kinder-Terroristen, deren Ritalin-Dosis aus dem Ruder gelaufen ist?
Jugendliche denen nie Konsequenzen für ihr kindliches Tun aufgezeigt wurden?
 
Freiheit ohne Grenzen oder grenzenlose Freiheit sind ja in der Gesellschaft hoch im Kurs.
Ist das nun die Quittung für ein permanentes Weichspülen einer Gesellschaftsordnung?
 
Sollten wir daher nicht selbstkritisch auch hinterfragen, was wir zu solch einem unmenschlichen, asozialen Verhalten junger Menschen beigetragen haben?
 
Die irren Kids, die sich hier vermummt haben und das Chaos verursachten kann man nicht rationell zu ihrer Motivation befragen.
 
Fragen möchte ich aber deren Eltern und Großeltern:
Macht euch eure Erziehung stolz?
Was ist bei euch schief gelaufen?
 
Millionen von Menschen verhalten sich ja auch annähernd „gesellschaftsfähig“.
Könnt ihr euch noch im Spiegel betrachten, wo ihr nun Gewissheit habt, hier einen Menschen erzogen zu haben, dem jegliche gesellschaftlichen Attribute fehlen?

Für den Fall, dass der ein oder andere fehlgeleitete Terrorist jemals einen klaren Gedanken fassen kann, möchte ich am Ende doch noch eine Botschaft richten.
Als letzten menschlichen Hoffnungsschimmer:
Den Schaden, den ihr angerichtet habt, den werdet ihr so schnell nicht bezahlen müssen.
Nicht heute; nicht morgen.
Doch irgendwann werdet ihr euch vermehren.
Eure Kinder werden euch mit Sicherheit übertreffen.
Vielleicht nicht das eigene Kind.
Vielleicht das Kind eines anderen Irren.
Und irgendwann holt euch eure Vergangenheit ein.
 
Lacht über eure Taten und die scheinbare Hilflosigkeit der Gesellschaft.
Irgendwann lacht jemand anderes über eure Hilflosigkeit.

Auch der hilflosen und ( zu Recht ) empörten Gesellschaft möchte ich eine alte Weisheit wieder in Erinnerung rufen, die meine Eltern mir nahe gelegt haben:

Was du nicht willst, dass dir man tu, das füg auch keinem anderen zu!

Wenn wir es schaffen diesen lapidaren Spruch wieder mit Leben zu füllen;
wenn wir es schaffen unseren Kindern und Enkeln gesellschaftliche Werte zu vermitteln;
und wenn wir uns Konsequenzen für Fehlverhalten eingestehen, dann könnten solche Szenen,
wie wir sie in Hamburg erleben mussten, weniger werden.

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