Heute geht das Jahr 2017 zu Ende und es ist Zeit, auf das
vergangene Jahr zurück zu blicken und seinen Fokus auf das Neue nach vorne zu
richten.
2017 war für mich persönlich ein sehr bewegtes Jahr.
Vielleicht das
bewegendste Jahr überhaupt.
Mit vielen Kleinigkeiten, die in der Summe das
Emotionale ausmachen.
Gerade in politischer Sicht war das Jahr für mich sehr
interessant.
Zunächst ging mein politisches Engagement als Abgeordneter im
Landeswohlfahrtsverband richtig los.
Ich durfte sehr viele Menschen kennenlernen
und konnte meinen Blick auf verschiedene politische Gegebenheiten neu
ausrichten.
Dann der Wahlkampf zur Bundestagswahl.
Wobei es für mich kein
Wahlkampf war.
Kampf bedeutet immer einen Gewinner und mindestens einen
Verlierer.
Das Wort Kampf ist zudem für mich zu negativ belastet.
Aus Sicht des
Wahlergebnisses der Bundestagswahl, gehörte ich auf den ersten Blick nicht zu
den Gewinnern.
Und trotzdem war das Drumherum dieser Wahl ein Gewinn für mich.
Die Gespräche am Wahlstand mit den unterschiedlichsten Menschen waren eine
Bereicherung meines Horizonts.
In alle Richtungen.
Gerade diese Erfahrungen
rund um die Bundestagswahl waren und sind für mich Motivation für künftiges
politisches Engagement.
Gerade jetzt in der aktuellen Herausforderung, als Kandidat
der bevorstehenden Oberbürgermeisterwahl in Frankfurt am Main.
An dieser Stelle
muss ich auch meiner Familie und meinen Freunden danken, die mich nach allen
Kräften unterstützen und stets motivieren den eingeschlagenen Weg weiter zu
beschreiten.
Danke.
Im Jahr 2017 konnte ich auch eine neue Seite an mir
entdecken.
Sprachlosigkeit.
Eine Eigenschaft, die ich eigentlich in der
Vergangenheit nicht kannte.
Ich widmete mich im vergangenen Jahr etwas
intensiver dem Medium Twitter.
Nach anfänglicher Skepsis, fand ich jedoch bald
Gefallen daran.
Leider tummeln sich in diesem Medium auch jede Menge skurriler
Zeitgenossen.
Menschen, die mit ihren Mitmenschen derart verachtend umgehen,
dass ich mich mehrfach fragte, ob man hier auf einem anderen Planeten lebt.
Dass
der ein oder andere Zeitgenosse Probleme mit Fremden hat, könnte man noch
tolerieren.
Wenn allerdings dann „inländische“ Kritiker des Tweets entwürdigend
herabgesetzt und beleidigt werden, dann kann man eigentlich nur noch sprachlos
daneben stehen.
Was sind das für Menschen?
Egomanen, aber mit einer solchen
Arroganz, wie ich sie noch nie erlebt habe.
Nachdem in der Vergangenheit der
Gutmensch als Unwort deklariert wurde, habe ich ein neues Unwort für solche
Menschen kreiert:
Die Bessermenschen.
Diese Menschen sind besser als andere
Menschen.
Diese Meinung verbreiten sie jedenfalls.
Manchmal weiß ich nicht,
wovor ich mehr Angst habe, vor vermeintlichen ausländischen Attentätern, die
uns scheinbar überrennen, oder vor solchen Bessermenschen.
Zugegeben haben wir
heute eine neue Dimension unserer Freiheit erreicht.
War es früher möglich ganz
unbefangen auf öffentliche Festivitäten zu gehen, so muss man heute schon
überlegen, ob, wie und mit was man auf ein solches Event geht.
Unsere Jugend
ist nicht zu beneiden.
Ich konnte unbefangener Ausgehen.
Doch kann diese
Wandlung auch an unserer Gesellschaft selbst liegen?
Gerade in meinem Beruf als
Feuerwehrmann erlebe ich es täglich, dass das Ergötzen an fremdem Leid zum
Volkssport mutiert.
Erst wenn man einen Platz in der ersten Reihe hat, das Blut
noch nicht getrocknet ist, man Helfende konsequenzlos beleidigt hat, dann ist
das Ego befriedigt.
Hier ist, so glaube ich des Pudels Kern.
Die
Konsequenzlosigkeit des Handelns motiviert viele immer noch einen Schritt
weiter zu gehen. Und die Politik reagiert nur mit Gesetzesverschärfungen, die
von niemandem kontrolliert werden können.
Das Gewissen beruhigt, etwas getan zu
haben, doch in Wirklichkeit tut sich nichts.
Bewegung allerdings ist in die Frankfurter Stadtpolitik
gekommen.
Jetzt, da Kandidaten um Wählerstimmen buhlen, werden alle Register
gezogen.
Dinge, die über Jahre in Frankfurt dem Stillstand ausgeliefert waren,
geraten plötzlich seltsamerweise in Bewegung.
Tabus werden angesprochen.
Allein
deswegen hat sich meine Kandidatur schon gelohnt.
Einen Beitrag geleistet zu
haben, der etwas Bewegung in die Sache bringt.
Ich bin gespannt, was davon nach
der Wahl noch übrig bleibt.
Bewegend war für mich im vergangenen Jahr auch der Verlust
von einigen Familienmitgliedern. Aber
das gehört zum Leben dazu.
Das Einzige, das wir Menschen eigentlich nicht
steuern können.
Den natürlichen Verlust von Menschen, die uns nahe standen.
Für
mich allerdings ein Trost, denn dieser Tatsache kann sich niemand entziehen.
Schaut man in die ferne Welt, sieht all das Leid rund um
unseren Globus und kennt deren Verursacher, so kann es wirklich ein Trost sein,
dass auch jeder dieser üblen Zeitgenossen diese Welt irgendwann verlassen muss.
Auch wenn er eine Weltherrschaft anstrebt.
Insofern blicke ich zuversichtlich
in das neue Jahr.
Ich bleibe politisch am Ball.
Sollte es bei der
bevorstehenden Oberbürgermeisterwahl nicht für einen Vertrauensvorsprung der
Wähler reichen, so steht noch die Landtagswahl an, bei der ich mich genauso
engagiert zeigen werde. Ich habe das große Glück, dass ich mit Berufspolitik
nicht mein Geld verdienen muss.
Ich darf mich einbringen. Das macht das Wirken
charmant.
Ich freue mich auf das Jahr 2018 und seine
Herausforderungen, die auf mich und meine Familie warten.
Jede neue
Herausforderung birgt neue Chancen und Erfahrungen.
Bei allem Leid und Sorgen,
die wir scheinbar erfahren, gibt es immer noch jemanden, dem es schlechter
geht.
Dies sollten wir uns bewusst machen, wenn wir um Mitleid betteln.
Alleine
Gesundheit ist ein so hohes Gut, dass vielmals arglos unterschätzt wird.
In
diesem Sinn wünsche ich allen Mitmenschen einen schönen Abschluss des Jahres
2017 und einen guten Start in das Jahr 2018.
Ein bisschen Zufriedenheit, ein
bisschen Bescheidenheit, in der nötigen Mischung und das neue Lebensjahr kann
ganz harmonisch sein.
Und immer im Bewusstsein:
Unsere Zeit auf diesem Planeten
ist endlich!
Nutzen wir diese knappe Zeit, um unseren Aufenthalt für alle so
harmonisch wie möglich zu gestalten.
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